Dichterschlacht mit Rabenpeter.Wawerzinek klaut den deutschen Literaten ihre Spracheund schreibt eine kuriose Literaturgeschichte der Moderne.
Es war das Comeback des Jahres 2010, als der Schriftsteller Peter Wawerzinek zuerst den Bachmannpreis erhielt und kurz darauf mit seinem autobiografischen Roman Rabenliebe den Überraschungshit des Herbstes landete. Gut zehn Jahre war es still gewesen um den genialischen Dichter aus (Ost)Berlin, der viele Jahre auch durch sein Bukowski-Leben von sich reden machte. Dabei hatte der begabte Stegreifpoet und grandiose Stimmenimitator schon immer viele Anhänger. Man nannte es den »Wawerzinek-Sound«, wenn man versuchte, die Sprachprovokationen des Autors zu beschreiben, zu dessen Lieblingsübungen seit den 80ern das Parodieren von bekannten Autoren gehörte.Der besessene Vielleser ScHappy – so sein damaliger Spitzname – imitierte nach seiner Lektüre die Texte, indem er – mal in liebevoller Verehrung, mal mit bösartig-bissigem Spott – im Duktus des Autors das Märchen vom Rotkäppchen erzählte. (Schon in der DDR berühmt: Wawerzineks Christa-Wolf-Parodie Spürfalle).Was als Fingerübung und praktische Textkritik begann, ist inzwischen zu einer beeindruckenden Sammlung angewachsen, die sich wie eine kuriose deutsche Literaturgeschichte liest, geschrieben in Parodien. Für das vorliegende Buch wurden die besten Wawerzinek-Parodien herausgesucht, ja mehr noch: Als Freund- und Feindpaarungen wurden die Texte gegenübergestellt.