Karen Duve: Sisi
Karen Duves großer Roman über Sisi – zwischen Zwang und Freiheit
"Breitleinwandkino für den Kopf." Denis Scheck, Druckfrisch (ARD)
Bis ins kleinste Detail recherchiert und gnadenlos seziert: Karen Duve über eine Kaiserin, die ihrer Zeit oft weit voraus war und trotzdem bis heute unterschätzt wird. Ein Roman über einen widersprüchlichen Menschen, seine Faszination, Sehnsüchte, manipulative Macht und zerstörerische Kraft - geschrieben, wie es nur Karen Duve kann.
Als Elisabeth (Sisi) durch Heirat zur Kaiserin von Österreich wird, betritt sie eine streng geordnete Welt voll steifer Konventionen und langweiliger Empfänge. Ausbrechen kann sie nur auf ausgedehnten Reisen und bei Aufenthalten auf ihrem ungarischen Schloss Gödöllö. Dort kann sie ungezwungen leben und ihrer größten Leidenschaft nachgehen: wilden Reitjagden. Kein Wassergraben ist der Kaiserin zu breit, kein Hindernis zu gefährlich – Sisi gehört zu den besten und tollkühnsten Reiterinnen ihrer Zeit. Der legendäre Jagd- und Rennreiter Bay Middleton bewundert die Kaiserin nicht nur für ihr reiterliches Können.
Bei einem Aufenthalt auf Gödöllö lädt Sisi ihre reit- und fechtkundige Nichte Marie Wallersee zu sich ein. Als Tochter einer Schauspielerin ist Marie eigentlich nicht standesgemäß, aber Sisi sieht in ihr ein freieres zweites Selbst und macht sie zur engen Vertrauten. Die 18-jährige Marie erliegt schnell dem Charme der kaiserlichen Tante und assistiert ihr nur allzu gerne, wenn diese die leidenschaftliche Reiterin und Femme fatale gibt. Doch bald wirkt auch Marie anziehend auf andere, besonders auf die männlichen Adligen. Sisi, daran gewöhnt im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen, sieht sich nach einem Ehemann für die lästige Konkurrenz um und beginnt ein intrigantes Spiel aus Verführung und Verrat.
Karen Duve bei Druckfrisch (ARD)
"Um kaum eine Hoheit ranken sich die Legenden ähnlich wild, von kaum einer Frau der Geschichte ist das Bild so kitschig verklärt wie von Sisi, Kaiserin von Österreich. Schuld daran sind auch die Filme mit Romy Schneider. Karen Duve arbeitet nun dagegen an. (...) Irre unterhaltsam und akribisch genau recherchiert."
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Sisi im Spiegel
"Lesenswert und fürchterlich komisch."
» Zur kompletten Rezension von Maren Keller (Spiegel+)
Sisi in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung
"Sisi als dialektisches Wesen zu zeigen, zwischen dem Bedürfnis nach Ausbruch und Dominanz, zwischen dem gnadenlosen Wunsch nach Bewunderung und dem impulshaften Kleine-Hunde-die-geschlagen-werden-Streicheln: Diese Ambivalenz einer komplexen, beinahe modernen Frau ist die zentrale Geschichte, die Karen Duve in Sisi erzählt."
» Zur kompletten Rezension von Tobias Rüther
Sisi bei BR24
"Im Hintergrund der höfischen Dramen vollziehen sich Entwicklungen, die bis heute nachwirken, etwa Russlands kriegerische Expansionspolitik. Eine Welt im tiefen Wandel. Und eine Kaiserin, die allem am liebsten davon galoppieren will. Wir sollten ihr – mit Karen Duves Prosa – unbedingt folgen. Auch wenn wir die kühne Reiterin nicht einholen werden. Und sie uns sowieso entschwindet."
» Zur kompletten Rezension von Niels Beintker
Sisi bei radioeins
"So eine Figur, die sich gegen ihre Zeit reibt, ist bei Karen Duve natürlich in den besten Händen. (...) Das Buch ist so voller Details, dass man hinterher wirklich denkt, man sei bei einer Fuchsjagd dabei gewesen oder hätte mit Sisi in ihrem Ankleidezimmer gesprochen oder mit einer ihrer bemitleidenswerten Hofdamen in einem ungeheizten Zimmer der Wiener Hofburg gesessen. (...) Eine rasante Zeitreise an der Seite einer Frau, die sich den Zumutungen ihrer Realität widersetzen konnte."
» Zur kompletten Rezension von Thomas Böhm
Denis Scheck empfiehlt Sisi (WDR 3)
"Man kann in Duves Roman verfolgen, wie die Autorin die historische Figur aus dem 'Sisi! Franzerl!'-Kitsch befreit und ganz exemplarisch in unsere Gegenwart rückt. (...) Duve macht aus Sisi etwas ganz anderes - man könnte sagen: die erste Influencerin Europas. Es geht darum, wie man Macht ausübt. (...) Großes Kopfkino."
» Zur kompletten Empfehlung von Denis Scheck
Sisi in der ZEIT LITERATUR
"Immer wieder gelingen Karen Duve funkelnde Sätze von großer Präzision. (...) Der Roman unterhält nicht durch den Plot, er unterhält durch psychologische Raffinesse und eine fast exzentrische Genauigkeit der Anschauung."
» Zum Portrait von Adam Soboczynski (Z+)
Karen Duve im Interview mit der Abendzeitung
"So nah wie in Karen Duves Roman kommt man Kaiserin Elisabeth sonst selten. Die Schriftstellerin beobachtet die Kaiserin nur knapp zwei Jahre lang zwischen England, Österreich, Bayern und Ungarn, verfolgt sie bei der Fuchsjagd und beim Flirt mit dem britischen Captain Middleton, bei höfischen Intrigen und sporadischen öffentlichen Auftritten. Fokussiert auf einen kleinen Ausschnitt eines Lebens zeichnet Karen Duve mit Akribie und Ironie ein ungemein unterhaltsames Porträt der komplexen kaiserlichen Persönlichkeit."
Karen Duve im Sendesaal des RBB
Präsentiert von radioeins las Karen Duve in Berlin aus Sisi - es war ein wundervoller Abend im beeindruckenden Sendesaal des RBB mit einer bestens aufgelegten Autorin, der jetzt zum Nachhören für alle online steht!