Das Leben kann man nicht versichern.120 Spaziergänge in einen Wald, den man vor lauter Bäumen nicht sieht
Vom Abschluss einer Versicherung bis zum Besuch einer Vorsorgeuntersuchung, vom Ehevertrag ohne Gütertrennung bis zur Altersvorsorge nach Riester, von der Buchung des Feriendomizils per Internet bis zur Wahl der Geldanlage – der moderne Mensch muss am laufenden Band Entscheidungen treffen, die eigentlich seinen Horizont übersteigen.
War es früher gesellschaftlicher Konsens, zu heiraten, Kinder zu bekommen und Häuser zu bauen, ist heute nichts mehr allgemeinverbindlich. Und ständig ist man gezwungen, bei mangelndem Kenntnisstand über Risiken und Nebenwirkungen, weitreichende Entscheidungen zu treffen. Freilich steht ein Heer von Beratern bereit – doch helfen sie wirklich?Die Betreuung durch einen Scheidungsanwalt löst häufig den totalen Streit erst richtig aus; die Berater neigen dazu, ihre Klientel in Abhängigkeit zu halten und eher auf Nummer sicher zu gehen. Die Kultur des lustbetonten Risikos hat bei ihnen keine Chance.
In einem bisher nie dagewesenen Unterfangen hat sich Frank Böckelmann, Autor, Kulturwissenschaftler und Risikoanalyst, in das Meer entscheidungsträchtiger Alltagssituationen gestürzt und ist ihren wirklichen Knackpunkten auf den Grund gegangen. Mit großer Sprachlust kitzelt er so manches Problem, bis es niest. Viele Schwierigkeiten lösen sich dabei in Luft auf, aber oft gilt es auch, das Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen und lustvoll Neues zu wagen. Das inspirierte Risiko birgt mehr Lebensqualität, als mancher bisher annahm.